Studienfahrt: Dresden

Auf den Spuren August des Starken - Studienfahrt Dresden

Es begab sich am 10. des Monats Juni, dass sich acht bis dato unwissende Denker zusammen mit ihrem Aufklärer Jürgen Nicklich auf ein siebentägiges Abenteuer in das Königreich Sachsen begaben. Das erste Hindernis, welches sie überwinden mussten, war eine 12-stündige Zugfahrt mit überfüllten Abteilen, gestressten Schaffnern/innen und langen Wartezeiten. Endlich am Ziel in Radebeul angekommen, musste der Gastwirt ihrer Herberge, einer ehemaligen Nudelfabrik, überraschend feststellen, dass auch Weibesvolk mitgereist war. Dieses gravierende Problem konnte jedoch durch großes Organisationstalent gelöst werden. Zu später Stunde beendeten dann alle zusammen den Tag mit einem selbstgemachten italienischen Mitternachtsimbiss.
Am Morgen des nächsten Tages betrat die Gruppe nach einem ausgiebigen Morgenmahl das erste Mal das kulturelle Zentrum der Region, die Stadt Dresden. Hier beschäftigte man sich im weiteren Verlauf des Tages mit historischen Bauwerken, wie der im Zweiten Weltkrieg zerbombten und sich wieder im Wiederaufbau befindenden "Frauenkirche", und dem früher als Wildgehege verwendeten "Zwinger". Darüber hinaus wurde August dem Starken, oder besser seinem Monument in Gold, ein Besuch abgestattet, der historische Informationen zu seiner Person und seinem Zeitalter beinhaltete. Die Führung von Herrn Ebert, einem eingefleischten Dresdner, durch die Altstadt später am Tag, wurde vorzeitig durch einen starken Schauer beendet. Das Abendprogramm danach war geprägt durch die Feier des Denkers Stefan, dessen Geburt sich an diesem Tage zum 18. Mal jährte.
Tags darauf wurde das sehr beliebte Kulturprogramm in Dresdens Altstadt fortgesetzt. Auf dem Programm stand der Besuch zahlreicher Museen, wie der "Rüstkammer", dem "Mathematisch- Physikalischen Salon" und dem "Albertinum". Den Höhepunkt des Tages stellte eine Führung durch die "Semperoper" dar. Mit der Besichtigung der Schatzsammlung von August dem Starken im "Grünen Gewölbe" beendete die Gemeinschaft von zukünftigen Intellektuellen das Kulturprogramm in der Landeshauptstadt.
Mittwochs dann bewegte sich die Gruppe mit der Schmalspurbahn entlang der Lößnitz durch die Landschaft um Dresden. Überrascht wurden die angehenden Abiturienten von einem Leuchtturm, der in einer solchen Seenlandschaft ihrer Meinung nach wenig Sinn macht. Nachmittags begab sich die Gruppe zu einer Jagdresidenz des starken August, nach Schloss Moritzburg, um dort einem weiteren Museumsbesuch zu frönen. Nach der Rückkehr zu ihrem Wohnsitz ließ die Gruppe den Abend beim gemeinsamen Grillen mit einer Handwerkergruppe aus Würzburg gemütlich ausklingen.
Am nächsten Tag ging es noch einmal in die Landschaft, jedoch diesmal in die Sächsische Schweiz nach Rathen, wo in idyllischer Landschaft, direkt am Elbufer von dem Denker Jörg ein Referat gehalten, das mit großem Applaus bedacht wurde. Dort angekommen galt es in einem Kraftakt die ca. 1000 Stufen höher gelegene Bastei zu erklimmen. Nach diesem schweißtreibenden Unterfangen wurden die Reisenden auf dem Gipfel mit einem Ausblick auf das Panorama der Sächsischen Schweiz belohnt, der seines gleichen sucht. Ein wenig erschöpft kehrte die Gruppe an diesem Tag in ihre Unterkunft zurück und musste dort erste Opfer des anstrengenden Tages hinnehmen. Einer unserer Mitstreiter hatte sich sogar so verausgabt, dass er sich mit einem Sonnenstich ins Bett legen musste und für den weiteren Verlauf unserer Reise außer Gefecht gesetzt war.
Der letzte Tag vor der Abreise, der Freitag, stand ganz im Sinne der acht Denker, da ihnen der Tag zur freien Verfügung gestellt wurde. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Morgen mit einem relativ späten Frühstück begonnen wurde. Fünf der acht Denker begaben sich anschließend noch einmal in die Stadt, um den "Hausmannsturm" zu erklimmen, von dem aus man eine sehr gute Sicht auf die Altstadt von Dresden hatte, und später noch auf den diversen Märkten Geschäfte mit den einheimischen Händlern zu betreiben.
Eine der Denkerinnen musste die Gruppe bereits an diesem Tag verlassen, da zu Hause wichtige Aufgaben im Rat der Jugend von Süßen auf sie warteten. Die übriggebliebenen Sieben fanden sich dann zu späterer Stunde wieder in ihrer Herberge ein, um die Studienfahrt gemütlich zu beenden und um mit ihrem Aufklärer das Vorgehen bei der Rückreise des nächsten Tages zu besprechen.
Den Tag der Abreise begann die Gruppe schon sehr früh, da sie pünktlich wieder in heimatlichen Gefilden erwartet wurde. 11 Stunden später kamen die Übriggebliebenen, gehörig gestresst von der anstrengenden Rückreise, am Bahnhof zu Schwäbisch Gmünd an, wo sie von einigen Angehörigen in Empfang genommen wurden.

Auf diesem Wege wollen wir uns ganz herzlich im Namen aller "Denker" bei unserem Aufklärer bzw. unserem Lehrer und Mitfahrer Herrn Nicklich für die schöne, interessante sowie lehrreiche Zeit in Dresden bedanken. Trotz kleiner Kulturschocks hat es uns allen sehr gut gefallen und wir würden auch jeder Zeit wieder fahren.

© Juli 2001 Carola Köhn, Simone Kaewel und Michael Hummel